Fast drei Millionen Euro für Tagesmutterdienst

Zur Finanzierung des Tagesmutterdienstes stellt die Landesregierung im laufenden Jahr fast drei Millionen Euro zur Verfügung. Auf Vorschlag von Familienlandesrätin Waltraud Deeg wurden gestern (18. 11.) 1,218 Millionen Euro zweckgebunden. Den privaten, nicht Gewinn orientierten Körperschaften, die den Tagesmutter- oder Tagesvaterdienst anbieten, wird zudem ein Vorschuss von 85 Prozent gewährt.

Der Tagesmutterdienst hat sich in den vergangenen Jahren zu einem wichtigen Modell der Betreuung von Kindern zwischen drei Monaten und drei Jahren entwickelt. Im Jahr 2013 wurden fast 442.000 Betreuungsstunden erbracht, um 14 Prozent mehr als im Vorjahr. 2013 wurden 1106 Kleinkinder durch Tagesmütter betreut, das sind um 114 mehr als noch im Jahr zuvor. Die Anzahl der aktiven Tagesmütter ist in diesem Zeitraum von 162 auf 178 angewachsen „Der Tagesmutterdienst ist ein besonders flexibles Betreuungsmodell“, sagt Familienlandesrätin Waltraud Deeg, „da es beiden Seiten ermöglicht, sich aufeinander abzustimmen und individuelle Vereinbarungen zu treffen. Die öffentliche Verwaltung ihrerseits kann über den Tagesmutterdienst Kleinkindbetreuung auch in der Peripherie anbieten.“

Als Träger des Tagesmutterdienstes sorgen derzeit fünf Sozialgenossenschaften für die Organisation des Dienstes. Sie übernehmen Versicherung und Weiterbildung der Tagesmütter. Sie stehen den Eltern von Kleinkindern beratend zur Seite, vermitteln bei Bedarf zwischen Familie und Tagesmutter. Zudem überprüfen sie, ob die Wohnungen der Tagesmütter den Vorschriften bezüglich Größe, Sicherheit und Hygiene entsprechen. Sie organisieren Supervision und Pflegen den Informationsaustausch mit Partnereinrichtungen.

Die Tätigkeit dieser fünf Genossenschaften wird von der Landesfamilienagentur auf der Grundlage des Familiengesetzes finanziell unterstützt. „Die Finanzierung haben wir in diesem Jahr auf eine neue Grundlage gestellt“, erklärt die Familienlandesrätin. So wurde der maximale Beitrag auf 85 Prozent der anerkannten Kosten angehoben. Bei der Berechnung können die antragstellenden Genossenschaften erstmals auch die Gehälter der Tagesmütter oder Tagesväter als Ausgabe geltend machen. Die Familienagentur setzt zudem bei der Finanzierung heuer erstmals ausschließlich auf das Beitragsmodell, und um Liquiditätsengpässe zu vermeiden, wurden erstmals drei Vorschüsse (bisher einer) gewährt.

„Im laufenden Jahr stellen wir für diesen Zweck fast drei Millionen Euro zur Verfügung“, so Landesrätin Deeg. Nachdem zwei erste Vorschüsse von 1,736 Millionen Euro bereits zweckgebunden worden sind, folgte gestern die dritte Tranche von 1,218 Millionen Euro. Zudem haben wurde den fünf Genossenschaften einen Vorschuss von 85 Prozent gewährt. Den Restbetrag erhalten die Trägergenossenschaften dann nach Vorlage der Endabrechnung. Die Geldmittel gehen an die fünf Genossenschaften, über die der Tagesmütterdienst organisiert wird, nämlich die „Sozialgenossenschaft Tagesmütter“, die Sozialgenossenschaft „Mit Bäuerinnen lernen-wachsen-leben“ sowie die Sozialgenossenschaften „Primi passi – Tagesmutter“, „Casa Bimbo“ und „Coccinella“.

 

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